Steinbruch Galgenberg soll zukunftsfit gemacht werden
Tieber-Geschäftsführung kooperiert mit der Montanuniversität Leoben
(Leoben, 09.08.2021)
Seit bei einer missglückten Sprengung im Steinbruch Galgenberg Anfang Juli großer Sachschaden entstanden ist, herrschen Unmut und Unsicherheit unter den Anrainern in Leoben-Leitendorf. Bürgermeister Kurt Wallner, dem hinsichtlich des Fortbestandes des Steinbruches auf Leobener Gemeindegebiet aufgrund gesetzlicher Bestimmungen zwar die Hände gebunden sind, der aber die Sorgen der Bevölkerung gut nachvollziehen kann, lud daher Tieber GmbH-Geschäftsführer Hannes Tieber, Betriebsleiter Harald Reiter sowie den Vorstand der Tieber-Privatstiftung Heinz Glössl ins Leobener Rathaus ein, um die Sachlage zu erörtern.
Bürgermeister Wallner und Stadtrat Willibald Mautner, der die Interessen der Anrainer vertrat, appellierten eindringlich an die Tieber-Geschäftsleitung alternative Abbaumethoden, die keine Gefahr für die Bevölkerung darstellen, zu forcieren sowie die Standards des Steinbruches hinsichtlich Lärm-, Staub- und Schmutzbelastung zu heben.
„Die Bezirkshauptmannschaft Leoben als zuständige Behörde lässt die Angelegenheit im Rahmen eines Gutachtens prüfen. Selbstverständlich habe aber auch ich als Bürgermeister der Stadt Leoben großes Interesse an der Aufklärung des Vorfalls bzw. vor allem an der Implementierung zeitgemäßer Abbaumethoden sowie eines profunden Sicherheitskonzeptes damit die Anrainer nicht um ihre Gesundheit und ihr Hab und Gut fürchten müssen“, so Wallner.
Hannes Tieber versicherte auch im Namen seines Bruders Franz Tieber, mit dem er sich die Geschäftsführung teilt, dass es im größten Interesse des Unternehmens sei, mit den Anrainern und der Stadt Leoben „in eine gemeinsame Richtung zu gehen“.
Um den rund 150 Jahre bestehenden Steinbruch zukunftsfit zu machen und im Sinne der Nachhaltigkeit weiter zu betreiben wird in Kooperation mit der Montanuniversität Leoben ein neues Spreng- und Sicherheitskonzept erarbeitet. Mittels fortschrittlichster Bohr- und Sprengtechnik, optimierter Aufbereitung und verbesserten Methoden zum Abtransport des Materials soll das „Zusammenleben“ aller Interessensgruppen so friktionsfrei wie möglich gestaltet werden. Betriebsleiter Harald Reiter betonte ausdrücklich, dass man keine Kompromisse bei der Modernisierung der Bohrungen und Sprengungen eingehen werde und den Dialog mit der Bevölkerung aufrechterhalten möchte. Das neue Konzept soll im Sinne einer transparenten Vorgangsweise noch diesen Herbst präsentiert werden.
Der Steinbruch mit rund sieben Hektar Abbaugebiet befindet sich seit 2016 im Besitz der Tieber GmbH Sand- und Kieswerke mit Sitz in Peggau. Der abgebaute Kalkstein wird zu Split, Schottermaterial und Wasserbausteinen verarbeitet.