Sozialfonds für notleidende Leobener:innen
In Notsituationen wird rasche Hilfe zur Sicherung existenzieller Grundbedürfnisse gewährt
(Leoben, 26.05.2023)
Mehr als jeder 10. Leobener Haushalt ist auf Unterstützung durch die LE Sozialcard angewiesen.
Daher hat der Leobener Gemeinderat im Dezember 2022 die Einführung eines Sozialfonds für notleidende Leobener:innen unter Beachtung des Prinzips „warm, satt und sauber“ beschlossen. Dieser besteht aus zwei Komponenten und soll rasche Hilfe in finanziell prekären Situationen gewährleisten.
Im Falle einer drohenden Delogierung, Strom- oder Wärmeabschaltung werden einmal jährlich bis zu 350 Euro aus dem mit 25.000 Euro dotierten Fonds der Stadt Leoben direkt an die Strom- oder Gasanbieter:innen bzw. Vermieter:innen überwiesen. Zusätzliche Hilfe erhalten Betroffene in Form von Gutscheinen in Höhe von 50 Euro für den Einkauf günstiger Lebensmittel und Hygieneartikel im Sozialmarkt der WBI Leoben.
Die grundsätzlichen Voraussetzungen für eine finanzielle Unterstützung aus dem Sozialfonds Leoben sind an die Kriterien für den Bezug einer LE Sozialcard gekoppelt:
- Vollendung des 18. Lebensjahres
- Hauptwohnsitz in Leoben
- Österreichische Staatsbürger:innen/ gültiger Aufenthaltstitel
- Subsidiär Schutzberechtigte
- Geringes Einkommen (Besitz der LE Sozialcard)
- Nachgewiesene Notlage
- 1x jährlich
Bürgermeister Kurt Wallner unterstreicht: „Soziales Engagement ist ein wichtiger Grundpfeiler, um gesellschaftliche Probleme zu lösen, Lücken im sozialen Miteinander zu schließen und Verantwortung für eine funktionierende Gesellschaft zu übernehmen. Daher ist es mir ein besonderes Anliegen, die Menschen mit ihren finanziellen Sorgen nicht allein zu lassen und durch Mittel aus dem Leobener Sozialfonds, Hilfe in diesen herausfordernden Zeiten bereitzustellen.“
Privatpersonen und Unternehmen, die ihrer sozialen Verantwortung nachkommen wollen, haben die Möglichkeit, sich über Spenden für den Sozialmarkt der WBI Leoben zu beteiligen.
Der Sozialmarkt Leoben in der Waasenstraße 15 (Tel.: 03842/27888) ist seit 2010 in Betrieb und schafft eine dreifache Win-Win-Situation: Er bietet die Grundversorgung der anspruchsberechtigten Personen mit Lebensmitteln zu Anerkennungspreisen, vermindert das Abfallaufkommen und schafft zudem Arbeitsmöglichkeiten für besondere Zielgruppen des AMS Leoben.
Wolfgang Winterer, Geschäftsführer des WBI Leoben, erläutert: „Durch die Kooperation mit der Stadt Leoben und den hier ansässigen Firmen wird der Einkauf und die Weitergabe von Lebensmitteln und Hygienebedarf im Sozialmarkt an sozial bedürftige Personen deutlich verbessert. Helfen und dort zu unterstützen, wo die Not am größten ist, ist die primäre Aufgabe aber auch gleichzeitig die größte Herausforderung unserer Zeit. Mit dem System der SOZIALBONS können wir sicherstellen, dass nur jene Personen Hilfe erhalten, die diese auch dringendst benötigen. Wir hoffen, dass viele Firmen und auch Privatpersonen diese Aktion unterstützen.“
Darüber hinaus können Unternehmen auch Teil der LE Sozialcard werden, indem sie Ermäßigungen für Sozialcard-Besitzer:innen anbieten. Die Angebote der Kooperationspartner:innen werden im Folder der LE Sozialcard und auf der Website der Stadt Leoben kommuniziert. Um ihr soziales Engagement auch nach außen hin sichtbar zu machen, werden Unternehmen, die für den Sozialmarkt spenden oder Rabatte gewähren, mit einem „Nicht Egal“- Gütesiegel ausgezeichnet.
Das Referat für Soziales, Familie und Frauen der Stadt Leoben in der Erzherzog Johann-Straße 2 bietet vielfältige Beratungs- und Unterstützungsleistungen in prekären Lebenslagen an.
Kontakt telefonisch unter 03842/ 4062-319 oder per Mail an sozialcard@leoben.at
Personen, die für den Sozialmarkt spenden möchten, finden Informationen auf der Website unter leoben.at/service/sozialfonds
Personen, die um Unterstützung durch den Sozialfonds ansuchen wollen, finden Informationen auf der Website unter leoben.at/service/sozialfonds-ansuchen
„Ich darf auf unser vielfältiges und umfangreiches soziales Angebot hinweisen, das darauf abzielt, die Bedürfnisse und das Wohlbefinden ihrer Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern. Ziel muss es sein, eine inklusive Gemeinschaft aufzubauen, in der jeder Unterstützung findet. Wir legen großen Wert auf die Unterstützung von benachteiligten Gruppen und individuellen Bedürfnissen. Es gibt verschiedene Initiativen und Einrichtungen, die Menschen mit Behinderungen, Senior:innen, und anderen marginalisierten Gruppen Unterstützung und Hilfestellung bieten“, sagt Gemeinderat Klaus Gössmann, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales und Gesundheit.