Leoben ermöglicht leistbare Tarife für städtische Kinderkrippen
Gestaffelte Elternbeiträge für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren sollen Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen
(Leoben, 22.06.2021)
Für die Stadt Leoben ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein vordringliches Anliegen. Mit einem attraktiven Kinderbetreuungsangebot will man dabei Eltern und Alleinerzieherinnen bestmöglich entgegenkommen. Die Stadt Leoben bemüht sich daher seit vielen Jahren, dieses Angebot baulich, organisatorisch, personell und finanziell zu gewährleisten.
„Oberstes Ziel ist es, allen Kindern, Müttern und Vätern – unabhängig vom sozialen und finanziellen Hintergrund – die Betreuungsangebote zuteilwerden zu lassen“, formuliert es Bürgermeister Kurt Wallner.
Das Land Steiermark bietet nur für über Dreijährige beim Besuch des Kindergartens – einkommensabhängig – sozial gestaffelte Förderungen an, nicht aber für Kinderkrippen. Um diese Lücke zu schließen, schafft die Stadt Leoben für die städtischen Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder unter drei Jahren ein einkommensabhängiges Tarifsystem. Eltern haben ab dem Betreuungsjahr 2021/22 die Möglichkeit, einen Antrag auf sozial gestaffelte Elternbeiträge zu stellen und so eine Reduktion der Betreuungsbeiträge zu erhalten.
Ein entsprechender Gemeinderatsantrag steht auf der Sitzungsagenda am 24. Juni und wird voraussichtlich breite Zustimmung finden.
Die Stadt Leoben bietet für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren insgesamt sechs Kinderkrippengruppen an. Diese befinden sich an den Standorten Leoben-Stadt (Moserhofstraße), Donawitz, Göß (zwei Gruppen) und Lerchenfeld (zwei Gruppen). Darüber hinaus gibt es in Donawitz und Göß auch je eine Alterserweiterte Kindergarten-Gruppe, in der maximal drei Krippenkinder mitbetreut werden können. Bürgermeister Kurt Wallner weist darauf hin, „dass es noch nie so viele Kinder, auch in so frühem Lebensalter, in pädagogischer Betreuung in Kinderkrippen und Kindergärten gab, wie jetzt. Deshalb werden mit Herbst 2021 in den Kindergärten Judendorf und Donawitz zusätzlich drei Alterserweiterte Kindergarten-Gruppen geschaffen.“ Das bedeutet neun neue Kinderkrippenplätze. Damit kann der stets steigenden Nachfrage vorerst nachgekommen werden.
Im Vorfeld gab es Dringlichkeitsanträge von SPÖ und KPÖ, deren Intention im nun vorliegenden Gemeinderatsantrag berücksichtigt wurden.
Dazu Vizebürgermeister Maximilian Jäger, stellv. Klubobmann der SPÖ:
„Unsere Aufgabe als Sozialdemokratische Partei ist es, leistbare Kinderbetreuung zu gewährleisten. Mit dieser Sozialstaffel tragen wir dazu bei, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern.“
Klubobmann Dr. Werner Murgg (KPÖ) ergänzt: „Es ist sehr erfreulich, dass der Antrag der KPÖ für eine soziale Staffelung der Kinderkrippen endlich umgesetzt wird. Wir konnten uns in Verhandlungen mit der SPÖ auf ein sozial verträgliches Modell einigen, welches eine große finanzielle Erleichterung für viele Familien bringen wird.“
Für wen gelten die gestaffelten Tarife für Kinderkrippen?
Je nach Einkommen können Nachlässe von 10 bis 50 Prozent gewährt werden. Entscheidend dafür ist das monatliche Nettofamilieneinkommen. Die Höchstgrenze liegt dabei bei 3.008,29 Euro.
Die Sozialstaffel kann nur gemeinsam mit der Landes-Kinderbetreuungsbeihilfe beantragt werden. Die Gewährung des Nachlasses ist jedoch unabhängig von der Landesförderung. Als Einkommensnachweis sind, wie für die Kindergarten-Sozialstaffel des Landes, die Unterlagen des letzten abgelaufenen Kalenderjahres vorzulegen. Bei Antragstellung muss der Hauptwohnsitz in Leoben sein. Dies gilt auch für Eltern von Kindern, die eine private Leobener Kinderkrippe oder Alterserweiterte Kindergarten-Gruppe besuchen.